Wie alles begann: Demba, mein Gastbruder holte mich vom Flughafen ab und ich hatte Glück, da Demba auch gut Englisch spricht. Mit dem Rest der Familie konnte ich mit ein klein wenig Französisch und mit Händen und Füßen kommunizieren, da mein Französisch ganz schlecht ist. Wir haben uns eigentlich bei wichtigen Dingen immer verständigen können. Die Kinder brachten mir ein bisschen Wolof bei. Das Essen war hervorragend. Meine Familie achtete immer, dass ich auch genug zu essen bekomme. Nachdem ich mich sehr selbstständig bewegte, hatte meine Familie anfangs Angst, dass ich in Dakar City verloren gehe. Nachdem gerade Biennale in Dakar war und fast jeden Tag Ausstellungen und Konzerte stattfanden lernte ich sofort Einheimische kennen. Sie halfen mir bei der Orientierung in der City. Ich fand sehr schnell Freunde und konnte mich gut selbstständig in Dakar und in Cambérène bewegen. Meine Gastmutter war dann auch beruhigt und ich konnte mir immer alles mit Demba ausmachen. Ich fuhr ganz viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt und hatte dabei großen Spaß. Dakar ist eine superspannende und große Stadt, ein riesiges Angebot an Kultur, Street Art und unglaublich viele nette Menschen. Zwei Freundinnen die mich besuchten wurden in der Familie herzlichst aufgenommen und konnten ein paar Tage bei mir bleiben. Es wurde ein Matratze organisiert und schon hatten die beiden einen Schlafplatz. Die Gastfreundschaft in Wolof Teranga ist unglaublich schön, man fühlt sich immer willkommen. Arbeitstechnisch war ich in einer Schule für Kinder mit geistiger Behinderung in Grand Yoff Dakar. Dort war ich in einer Klasse mit dreißig Kindern mit geistiger Behinderung. In der Klasse versuchte ich mit einer zweiten Volontärin aus Kanada durch kreative Ansätze wie großflächiges Malen, Schneiden und Kleben, sowie das Arbeiten mit Knetmasse Impulse zu geben. Die Kinder wurden an der Schule auf sehr strenge, angst-und gewaltvolle Art und Weise unterrichtet. Für mich war es schwierig zu sehen unter welchen pädagogischen Ansichten unterrichtet wurde und wie stark segregiert wurde. Ich versuchte auf diplomatischem Weg meine pädagogischen Ansichten zu erklären und zu vermitteln. Mein Monat in Dakar war sehr ereignisreich und schön, eine supernette Familie, tolle Kinder in der Schule, eine äußerst kulturelle Stadt (alle 2 Jahre im Mai Biennale!) und gute Freunde. Ich vermisse Dakar, die Menschen und die Zeit die ich dort verbringen durfte!
Abschließend hat mir mein Praktikum auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. Die Zeit im Krankenhaus war wirklich sehr interessant, ich konnte überall zuschauen und Hand anlegen und war immer willkommen. Das Personal dort war immer sehr freundlich und auch interessiert. Zwar gab es auch mal den ein oder anderen Tag der vielleicht etwas langweilig war, und manchmal habe ich mir etwas Sorgen um meine Gesundheit gemacht, da Hygiene dort natürlich nicht die selbe Rolle spielt wie bei uns spielt. Aber das waren nur Kleinigkeiten und letztendlich ist ja auch nichts passiert.
Ansonsten habe ich mich, wie ich zwischendurch schon berichtet habe, in der Familie sehr wohlgefühlt. Die Wohnumstände waren sehr gut und man hat sich immer sehr gut um mich gekümmert. (...)
Auch die Lage nah am Meer ist schön und Cambérène auf jeden Fall ein Viertel in dem man sich sehr sicher fühlt. Und es ist natürlich nett und interessant, dass man wirklich der einzige Weiße ist, und es alles andere als touristisch ist.